Pfungstädter Geschichte hautnah
von Alice Brücher
Eine gute Sache, für beide Seiten.
An drei Vormittagen im November begaben sich die 7. Gymnasialklassen der Friedrich-Ebert-Schule auf die Spuren der Pfungstädter Lokalgeschichte. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten sie gemeinsam mit ihren Lehrkräften Frau Balß, Frau Stein und Frau Euler sowie Herrn Grinaeus und Frau Dutzki die ehemalige jüdische Synagoge in Pfungstadt.
Frau Dreesen, Vorsitzende des Arbeitskreises ehemalige Synagoge, empfing die Schüler*innen vor dem historischen Gebäude und stattete die Jungen zunächst mit Kippas aus. In der Synagoge erzählte Sie den Schüler*innen dann anschaulich die Geschichte der Pfungstädter Synagoge und berichtete von dem Schicksal der Pfungstädter Juden im Nationalsozialismus, u.a. am Beispiel der Zirkusfamilie Lorch. Für die Jugendlichen war es schwer vorstellbar, dass solche grausamen Ereignisse mitten in Pfungstadt stattfanden.
Besonders interessant fanden viele Schüler*innen den kleinen Einblick in die Religion des Judentums, den Frau Dreesen anhand vieler mitgebrachter Gegenstände gab – von der Menora über die Mesusa bis hin zum Tallit – Frau Dreesen hatte alles dabei. Die Jugendlichen waren hochinteressiert am Thema: Wie viele Stolpersteine gibt es eigentlich in Pfungstadt? Was genau ist in der Pogromnacht mit der Pfungstädter Tora passiert? Sprechen Sie hebräisch? Waren Sie schon mal rechtsradikalen oder antisemitischen Bedrohungen ausgesetzt? Dies waren nur einige Fragen, die die Jugendlichen beschäftigten.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Exkursion vor Ort können die Schüler*innen und Schüler sicher bestens gebrauchen, wenn Sie in den kommenden Unterrichtsstunden an ihrem Beitrag zu einem Wettbewerb der Hessischen Landeszentrale arbeiten, der sich dem Thema Judentum widmet.